Heimathaus Ollershof, Kirchgarten 2, einst Haupthaus eines Vollhofes, ist heute das älteste noch erhaltene Wohngebäude der Stadt Munster.
Wir fördern und erweitern das kulturelle Leben in der Stadt Munster durch
Wulf Oelrich erklärt der Wandergruppe am 21. Oktober das Dörfchen Lopau
Werner Heidrich und Wulf Oelrich ergänzten sich bei den Ausführungen über die Natur und
Geschichte des Dorfes, das der Heidedichter August Freudenthal schon 1894 als „Kleinod der Heide“ bezeichnete. Da es
im Gefahrenbereich des Truppenübungsplatzes Munster-Nord liegt, mussten die letzten Bewohner Anfang der 1980er Jahre den
Ort verlassen.
Das zentrale Thema war die Leistung des Magdeburger Industriellen Richard Toepffer, der mit seinen Maßnahmen und Maschinen die
Land- und Forstwirtschaft revolutionierte. Heute erinnert noch der untere Teil des nach ihm benannten Turmes an Toepffer.
Erstaunlich ist auch, dass dieser kleine Ort eine Jugendherberge beheimatete. Und auch der Treppenspeicher auf dem
Ollershof-Gelände in Munster stammt ursprünglich aus Lopau.
Wolfram Born und Bettina Born am 13. Oktober 2022
Eine wahre Liebeserklärung an den Tango
Der Kultur- und Heimatverein hatte mit der Einladung von Wolfram und Bettina Born aus
Thüringen zu einem weiteren Konzert dieser Tango-Spezialisten einen guten Griff getan und den Besuchern in der Stadtbücherei große Freude
bereitet.
Mi Tango Querido - Eine Liebeserklärung
an den Tango, war auf den Plakaten zu lesen. Nicht wenige, die sich im Saal eingefunden hatten, hatten Erinnerungen an erlebte Tanzveranstaltungen, auf denen sie mit ihrer ersten
Liebe einen Tango aufs Parkett legten. Oder ein Tango gar der Beginn einer Liebesbeziehung geworden ist, wie es ein Besucher äußerte. Er war seiner
späteren Frau 1955 im Barkhof bei einem Tango begegnet.
Der Stellvertretende Vorsitzende Achim Landherr hieß Publikum und Künstler willkommen und das
sympathische Paar wurde freundlich und erwartungsvoll begrüßt. Die sich des Akkordeons
bedienende Bettina gab einige Erläuterungen zur Kultur des Tangos, wie sie im Verlauf des
Konzertes immer wieder kurze Hinweise zur Herkunft der Kompositionen gab. Dann legten die
beiden los. Wolfram am Klavier und Bettina auf dem kleineren Tasteninstrument. Gleich mit dem
Eröffnungsstück führten sie den Besuchern - viele im Alter von wohl um 70-plus - vor, dass sie nicht nur hörbar Musik machen, sondern mit ihren Instrumenten, ihrer
Mimik und ihren Körpern
auch sichtbar spielen. Alle Stücke, ob aus Argentinien, Brasilien oder in einem anderen Land beheimatet brachten die beiden auf faszinierende Weise zu Gehör und
vermittelten immer wieder neue Musikerlebnisse. Wie bereits eingangs erwähnt, waren keine bekannten Ohrwürmer zu hören, die man vom Tanzboden oder aus dem Radio
in Erinnerung hat. Alles waren Melodien der Extraklasse, einfach klassisch. Beide hatten eigene Kompositionen im Programm, die sie entweder
als Duo oder solistisch auf ihren Instrumenten zu Gehör brachten. Bettina gefiel zudem mit ihrer Singstimme.
Musette-Walzer machten das musikalische Umfeld des Tangos deutlich. Erklangen solche Weisen, dann waren im Publikum rhythmische Körperbewegungen zu sehen. Der Beifall steigerte sich von Darbietung zu Darbietung und nach den mit Heide-Honig versüßten Dankesworten von Landherr mussten die beiden noch eine Zugabe liefern. Sie hätten sonst sie nicht den Saal verlassen dürfen. Ein schöner, unvergesslicher Musikabend.
Es gibt im zu Ende gehenden Jahr noch weitere Konzerte in Munster. Man sollte auf die entsprechenden Einladungen in den Medien achten und die Veranstaltungen
besuchen. Nur so lässt sich an einem Wohnort eine Kulturszene schaffen und erhalten.
Foto und Text: Dietrich Breuer