Wassermühle im März 2018
Die unterschlächtig ausgeführte Wassermühle in Munster ist erstmals 1556 in der Mühlenakte der Pachtmühle zu Bockum (heute Ortsteil der Gemeinde Rehlingen bei Amelinghausen) erwähnt („unterschlächtig“ bedeutet, dass das Wasser das Mühlrad am Unterrand durchströmt und antreibt).
Die erste „amtliche“ Eintragung erfolgt 1643 im Kirchenbuch der St.Urbani Kirche Munster.
Ursprünglich war die Mühle mit nur einem Mahlgang als reine Schrotmühle konzipiert.
1820 wurde die Mühle um einen Mehlgang mit Sechskantsichter (sechsflächige Siebtrommel zum Aussieben des Mehls) erweitert.
Eine Ölmühle mit einem eigenen Mühlrad ergänzte den Mühlenbetrieb. Diese Ölmühle arbeitete aber nicht rentabel und wurde 1910 zusammen mit dem Mühlrad wieder abgebaut.
1949 stellte der letzte gewerblich arbeitende Müller den Mahlbetrieb wegen Verlandung des Mühlenteichs ein. Das Wasser brachte nicht mehr genügend Energie, um das Mühlrad anzutreiben.
In den 1960er Jahren wurde der Mühlenteich durch Soldaten der Bundeswehr entschlammt und gereinigt. Damit entstand ein schöner See im Zentrum der Stadt.
1975 erwarb die Stadt Munster das Gebäude und führte erste Restaurierungen durch.
Im Zuge der „1. Landesausstellung- Natur im Städtebau“ 1988 wurde die Wassermühle grundlegend restauriert. Sie erhielt auch ein neues Wasserrad, komplett aus Holz, und wurde gleichzeitig als „technisches Baudenkmal“ deklariert.
Seit dieser Zeit ist die Mühle voll funktionsfähig und wird der Öffentlichkeit an bestimmten Tagen zugänglich gemacht.
2011 musste das nach 25 Jahren marode gewordene Holzrad durch ein Stahlrad ersetzt werden. Eine Spendenaktion unter der Federführung des Kultur- und Heimatvereins ermöglichte den Austausch.
Seit 2014 betreiben Mitglieder des Vereins die Mühle für die Öffentlichkeit.
An diesen festen Öffnungstagen finden Vorträge und Mahlvorführungen statt:
Deutscher Mühlentag (Pfingstmontag)
Tag des offenen Denkmals (2. Sonntag im September)
Mahl- und Backtage des Kultur- und Heimatvereins
Außerhalb dieser Festzeiten können Mahlvorführungen für Gruppen
von 5 - 20 Personen bei der Munster Touristik (Tel. 05192 8998-0) oder bei
Hobbymüller Jes Dietrich (Tel. 05192 898 160) vereinbart werden.
Dieses Backhaus auf dem Gelände des Ollershofs stand ursprünglich in Brochdorf.
Mehltypen, 405 bis 1700, griffig, doppelgriffig, Schrot und Ruchmehl, Quinoa, Amaranth und Buchweizen...
Freigeschoben, angeschoben, Kastenform und Brotbacktopf.
Toastbrot, Mischbrot, Vollkornbrot, Hefezopf und Pumpernickel, Dosenbrot und Dauerfeuer...